suppose a rose is a rose is a rose

Dieser berühmte literarische Ausspruch, der Sinnbild für Abstraktion und Strukturalismus in der Moderne geworden ist, stammt von Gertude Stein, 1874 in Pennsylvania geboren und 1946 in Paris gestorben. Sie gehörte zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Pariser Künstler- und Literatenszene zu Beginn diesen Jahrhunderts und empfing in ihrem Salon Leute wie Picasso, Matisse, Hemingway oder Ezra Pound. Gertrude Stein entwickelte ein witzig-ironisches Prosawerk voll stilistischer Raffinesse und Eigenheiten.

"Wenn Lebende sich zu den großen Toten legen, dann erhebt sich oft der Leichengeruch der fleddernden Anbetung. Die Kälte von verlogenen Verehrungs-Kathedralen macht uns erschauern. Doch das Trio Fuhrmann/Herzberg/Fuchs erinnert mich an Zeilen aus "Das Bad" von Yoko Tawada:"Etwas weiches berührt meine Lippen. Eine Seezunge. Sie schlüpfte in meinen Mund hinein und spielte mit meiner Zunge. Erst zärtlich, dann heftiger, zuletzt biß sie hinein und aß sie auf."

Musik und Literatur? Wer frißt wen? Auf dieser kostbaren CD überleben beide. Zur Freude von Aufgeklärten. Ich spüre das Zittern der Begierde in dieser Begegnung.

Michael Naura; Christina Fuchs ss.as.ts.bcl; Romy Herzberg Kontrabass; feat. Renate Fuhrmann Rezitation

Pressestimmen I: zu KontraSax plays Gertrude Stein

Pressestimmen II: zu KontraSax plays Gertrude Stein

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